EFT ist die Abkürzung für Emotional Freedom Technique, einer Methode, die von Gary Craig entdeckt bzw. weiterentwickelt wurde und oft auch als Tapping oder im Deutschen als Klopfakupressur bezeichnet wird.
EFT ist ein wunderbares Werkzeug, um Stress, Anspannung und belastende Emotionen loszulassen und dem Körper in einen entspannt(er)en Zustand zu verhelfen. Mithilfe von EFT können außerdem limitierende Glaubenssätze und belastende Erinnerungen sanft gelöst und umgewandelt werden.
EFT ist im Prinzip eine Art Kombination aus Konfrontationstherapie und Akupressur. Dabei werden bestimmte Punkte am Körper mit den Fingern beklopft. Unter diesen Punkten laufen bestimmte Meridiane entlang. Meridiane sind Energieleitbahnen im Körper, die laut traditioneller chinesischer Medizin unsere Lebensenergie (Qi, Chi oder auch Prana genannt) durch unseren Körper transportieren. Sind diese Meridiane blockiert, z.B. durch festsitzende (= nicht gefühlte) Emotionen, kann unser Qi nicht mehr richtig fließen und das wiederum kann sich negativ auf unsere Lebensqualität auswirken. Durch das Klopfen auf die Punkte, können diese Blockaden gelöst und die Energie wieder zum Fließen gebracht werden.
Während des Klopfens „konfrontieren“ wir uns mit dem, was uns z.B. Angst oder wütend macht, entweder in der Situation selbst oder indem wir uns die Situation vorstellen, daher Konfrontationstherapie.
Doch selbst das einfache Klopfen auf den Punkten ohne, dass wir an eine bestimmte Situation denken, kann uns schon helfen, unseren Körper zu entspannen und herunterzufahren.
In diesem Video zeige ich dir die Klopfpunkte:
Unser Gehirn ist ein hoch komplexes, ziemlich krasses Wunderwerk mit einigen sehr genialen Funktionen. Zum Beispiel der, unser Überleben zu sichern.
Dafür ist die sogenannte Amygdala zuständig. Dieser mandelförmige Teil unseres Gehirns gehört zum limbischen System. In ihm werden unsere Erinnerungen und die dazugehörigen Emotionen gespeichert.
Die Amygdala greift auf diese zurück, um aktuelle Situationen zu „bewerten“ und falls notwendig, Alarmsignale an den Körper zu schicken, wenn Gefahr droht. Je nach Situation und der Aussicht auf Erfolg geht unser Körper dann entweder in den Kampf-, Flucht- oder Freeze-Modus. Das geschieht automatisch in Millisekunden und ohne, dass wir bewusst etwas davon mitbekommen.
In der Steinzeit hat uns diese automatische Reaktion unseres Gehirns also tatsächlich das Überleben gesichert, denn damals konnte theoretisch hinter jedem Busch ein Säbelzahntiger lauern. Heute sind Säbelzahntiger und ähnliche wirklich lebensbedrohliche Situationen eher selten geworden, die Amygdala arbeitet aber nach wie vor auf diese Weise. Ihr einziges Ziel ist es, dass wir überleben.
Was für unser Überleben eine „Gefahr“ darstellt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, basierend auf unseren Erfahrungen und den dazugehörigen Emotionen.
Ganz vereinfacht gesagt, kann es z.B. sein, dass wenn wir als Kind heftig geschimpft wurden, weil wir etwas nicht tun wollten und „Nein“ gesagt haben, wir uns auch heute schwer damit tun, „Nein“ zu sagen, weil unser Gehirn die Erinnerung an das Nein-Sagen mit dem unangenehmen Gefühl verknüpft, das wir hatten, als wir daraufhin geschimpft wurden. Das bedeutet stark vereinfacht: bei uns ist im Gehirn abgespeichert „Nein-Sagen bedeutet unangenehmes Gefühl bedeutet Gefahr“.
Wie reell diese Gefahr für unser Überleben tatsächlich ist, spielt dabei keine Rolle, sodass selbst vermeintliche Kleinigkeiten unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen können.
Das eigentlich krasse ist aber, dass diese Situationen, die unser Gehirn und damit unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen, nicht einmal wirklich passieren müssen. Es reicht, wenn wir daran denken.
Vielleicht kennst du das auch? Du denkst an eine Situation, vor der du Angst hast. Was passiert? Dein Körper reagiert, selbst wenn du zuhause auf dem Sofa sitzt. Deine Hände werden feucht, du fängst an zu schwitzen, dein Atem geht schneller, etc. Kurz: dein Körper macht sich kampf- oder fluchtbereit.
Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob etwas gerade wirklich passiert, wir uns also wirklich in einer Gefahrensituation befinden oder wir nur daran denken.
Und hier kommt EFT ins Spiel. Durch das Klopfen auf bestimmte Meridianpunkte am Körper während du an diese Situation denkst und die dazugehörigen Emotionen fühlst, beruhigt sich die Amygdala und sendet entsprechende Signale an deinen Körper, der sich daraufhin ebenfalls entspannt.
EFT kann in akuten Situationen helfen, Gehirn und Körper zu beruhigen, aber auch, diesen Situationen vorzubeugen, indem wir schauen, aufgrund welcher Erfahrungen und Erinnerungen unsere Amygdala getriggert wird.
Sobald wir die dazugehörigen Emotionen wie Angst, Scham, Schuld, Wut, etc. ausfindig gemacht haben, können wir die Verknüpfungen in unserem Gehirn mithilfe von EFT auflösen und bleiben so in künftigen ähnlichen Situationen entspannt(er) und können z.B. klarere Entscheidungen treffen, fühlen uns sicherer oder um beim vorherigen Beispiel zu bleiben, trauen uns, „Nein“ zu sagen, wenn wir etwas nicht (tun) wollen.
Das bedeutet übrigens nicht, dass wir die Erfahrung vergessen, sondern nur, dass wir ihr die emotionale Ladung nehmen. Wir können also künftig daran denken, ohne dass unsere Amygdala sofort Alarm schlägt.
Die meisten von uns schleppen viel von diesem alten emotionalen Ballast mit sich herum, der uns das Leben und vor allem Veränderungen so viel schwerer macht als es sein müsste. EFT hilft dabei, diesen alten Ballast loszulassen.
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Quellen:
„The Tapping Solution“ – Nick Ortner, 1st edition, April 2013
https://www.thetappingsolution.com/blog/traditional-and-alternative-eft-tapping-points/
© 2024 Christina Schmidt
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